„Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um das Gleichgewicht zu halten, musst du in Bewegung bleiben.“ Dieser Vergleich wird Albert Einstein zugeschrieben. Ganz unrecht hat das Genie damit nicht. Doch was tun, wenn das fortgeschrittene Alter und körperliche Einschränkungen die Bewegungen hemmen und somit auch die Mobilität einschränken? Kleine Ausflüge in die Natur oder das Schlendern durch die Gassen der Stadt können zu einer nicht zu bewältigenden Herausforderung werden.
Auch die engagierten Teams der Senioreneinrichtungen des BRK-Kreisverbandes Bayreuth wurde in der Vergangenheit immer wieder vor die Herausforderung gestellt, wahrnehmbare Ausflugsangebote für alle Bewohnerinnen und Bewohner zu gestalten und dabei eingeschränkte Mobilität zu berücksichtigen und eine Teilhabe zu ermöglichen.
Die Lösung bot das Fahrrad, genauer gesagt eine Rikscha.
Auf Initiative von BRK-Einrichtungsleiterin Elke Lindner und in Zusammenarbeit mit dem Projekt Pegasos wurde es nun möglich, eine moderne und seniorengerechte Rikscha für die Senioreneinrichtung anzuschaffen. Diese ermöglicht es, weitgehend uneingeschränkt durch individuelle Mobilitätskapazitäten Ausfahrten mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu unternehmen. Für Richard Knorr, den Abteilungsleiter der stationären Pflegeeinrichtungen des BRK-Kreisverbandes Bayreuth, bietet die Rikscha viele Vorteile im Vergleich zu einem PKW. „Die Rikscha ist weit mehr als ein einfacher, praktischer fahrbarer Untersatz! Bei der Fahrt mit der Rikscha können unsere Seniorinnen und Senioren den Fahrtwind im Haar spüren oder die Gerüche der Blumen und der Natur wahrnehmen„, so Knorr. Gerade diese Eindrücke ermöglichen es den Bewohnerinnen und Bewohnern mit eingeschränkter Mobilität, intensivere Erlebnisse zu haben und aktiver an ihrer Umwelt teilzuhaben. Die Rikscha erlaubt es auch, Ausflüge in die Innenstadt oder in die Parks der Stadt Bayreuth zu unternehmen, Bereiche, die mit einem Fahrzeug nicht einfach befahrbar sind. Aufgrund dieser Vorteile für die Bewohnerinnen und Bewohner hat Knorr die Idee zur Anschaffung einer Rikscha gerne unterstützt und freut sich nun gemeinsam mit den Teams der stationären Senioreneinrichtungen, diese endlich in Empfang nehmen zu können.
Bei der Anschaffung der Rikscha, die in den Farben des Roten Kreuzes gehalten ist, wurde das BRK von Stefan Keßler vom Projekt Pegasos unterstützt. Das Projekt Pegasos, ein Netzwerk unter Federführung der Alzheimergesellschaft Bayreuth-Kulmbach e.V. und vielen anderen Partnern, hat sich zum Ziel gesetzt unter dem Motto „Solidarisch mobil“ allen Menschen eine gerechte Teilhabe an Natur und Leben zu ermöglichen. Der Schlüssel hierzu sehen die Projektbeteiligten in uneingeschränkter Mobilität, durch im Netzwerk betriebene Fahrradrikschas.
„Die nun in Dienst gestellte Rikscha des BRK gehört wohl zu den modernsten und leistungsfähigsten ihrer Art. Bei ihrer Konzeption lag der Fokus nicht nur auf einer anwendungsorientierten Gestaltung, sondern auch auf einem möglichst wenig belastenden Gebrauch für die Fahrenden„, erklärt Keßler. Aus diesem Grund verfügt die Rikscha, die von einem Elektromotor unterstützt wird, vor allem über einen „Berggang“ und ein „Handgas“ für vor- und rückwärtige Anfahrten.
Um auf die angeblichen Worte Einsteins zu Beginn zurückzukommen: Durch die moderne und seniorengerechte Rikscha wird nun auch das Leben im fortgeschrittenen Alter zur Fahrradfahrt und die Bewohnerinnen und Bewohner der BRK-Senioreneinrichtungen in Bayreuth können weiterhin aktiv am Leben teilhaben und die Freude an der Bewegung und an ihrer Umwelt genießen.